Der Fortschritt in der heutigen Prothetik führt dazu, dass Behinderte mit ihren Hilfsmitteln wieder am normalen Leben unauffällig teilnehmen können.
Das größte Kompliment, das ein Behinderter erfahren kann, ist die Tatsache, dass man ihn nicht für behindert hält.
Die Lösung zur Wiederhestellung der Souveränität behinderter Menschen ist ganz einfach: Man muß nur genau zusehen, worin die Behinderungen liegen- dann wird die mögliche Hilfestellung ganz offensichtlich
.Das tun aber die wenigsten Menschen, sie schauen einfach weg- sie glauben, es wäre dem Behinderten noch peinlicher, wenn sie zuschauen würden, dass er z. B.
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mit seinem Rollstuhl nicht durch die Tür passt
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nicht in seinme Badewanne kommt oder
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die Oberschränke seine Küche nicht nutzt
Ich haben in solchen Situationen nicht weggeschaut, sondern überlegt, was zu tun ist, um Behinderten diese Demütigungen zu ersparen.
Diese ergeben sich aus den Situationen, in denen sie das, was sie gerade vorhaben, aus irgendwelchen Gründen nicht tun können.
Behinderte sind in bestimmten Fähigkeiten eingeschränkt - und:
Jeder von uns kann ein Behinderter werden
Oder könnte erleben, dass sein Lebenspartner oder sein Kind behindert wird. Das geschieht durch einen Unfall, durch Krankheit oder fortgeschrittenes Alter.
Das Hauptproblem bei plötzlich eintretender Behinderung liegt meines Erachtens nicht in der Behinderung selbst, sondern in der Erkenntnis, nicht mehr souverän agieren zu können und auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen zu sein.
Die Erkenntnis der eigenen Hilflosigkeit ist ein psychologischer Schock.
Das Haus, in dem man sich bisher sicher bewegen konnte, erscheint - falls es nicht behindertengerecht bzw. barrierefrei geplant und gebaut wurde, als unbenutzbar.
Die schlimmste Perspektive ist deshalb der Umzug in ein Pflegeheim.
Zur eigentlichen Behinderung gesellt sich dann der Verlust des Bekannten- und Freundeskreises, man wird aus seiner vertrauten Umgebung herausgerissen und real entwurzelt.
